mobile Navigation Icon

Deutschabitur » Kolloquium » Exemplarische Prüfung 1 (Prüfungsteil 1)

Exemplarische Prüfung 1 (Prüfungsteil 1)

Für den 1. Prüfungsteil gewählt:

13/2 Themenbereich 2:
Wandel der gegenwärtigen Kommunikation durch das Internet (– positive und negative Tendenzen)

Anmerkung: Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit, in der eine Überarbeitung mit Blick auf die Adressatenorientierung kaum möglich ist, wird hier im Kontext der mündlichen Prüfung auf eine Situierung verzichtet.

Annahme: Im Unterricht wurden Aspekte des Wandels der Kommunikation durch das Internet thematisiert und dieser Wandel dann im Hinblick auf Probleme und positive Entwicklungen diskutiert. In der Klausur wurde folgendes Thema gestellt: „Erörtern Sie, inwieweit die Kommunikation auf sozialen Plattformen zum Sprachverfall beiträgt.“

Aufgabe: Erörtern Sie Vorteile und Gefahren der Kommunikation über Messengerdienste. Gehen Sie dabei auch auf Veränderungen in unserem Kommunikationsverhalten ein und gelangen Sie zu einer eigenen Position. Nutzen Sie für Ihren Beitrag die vorliegenden Materialien sowie eigene Erfahrungen und eigenes Wissen.

Material 1: Dirk von Gehlen, „Whatsapp, Telegram & Co.: ‚Dark Social‘ - Ich poste was, was du nicht siehst“ (SZ Online, https://www.sueddeutsche.de/digital/dark-social-media-gruppen-whatsapp-telegram-facebook-habeck-1.4289076)

Das Phänomen heißt „Dark Social“ und fand bisher nicht nur wegen seines düsteren Namens wenig Beachtung in der Öffentlichkeit. Es ist das Schlagwort für jene von außen kaum einsehbare Form von Internet-Traffic, der über persönliche E-Mails, geschlossene Gruppen in sozialen Netzwerken oder Messenger-Dienste wie Whatsapp oder Telegram entsteht.

Diese Kanäle gelten als „dunkel“, weil Betreiber von Webseiten nicht sehen können, woher die Besucher ihrer Seiten genau kommen, wenn sie in diesen privaten Räumen auf einen Link geklickt haben. […] Diese auf den ersten Blick harmlos wirkende Form der persönlichen Kommunikation wird zu einer gesellschaftspolitischen Herausforderung.

Der Grund dafür ist, dass sich das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit im Web verändert. Denn der Austausch von Informationen und Links in persönlichen Mitteilungen ist gerade deshalb so bedeutsam, weil er praktisch unter Ausschluss dessen stattfindet, was klassisch als Öffentlichkeit gilt. In den dunklen Kanälen gibt es selbst bei hochpolitischen Themen kaum sichtbare politische Akteure, Menschen mit anderer Meinung oder gar politische Debatten. Dort schreiben Nutzer in erster Linie mit vertrauenswürdigen Nachbarn oder politisch Gleichgesinnten. Das ist persönlicher Austausch, der sich nie nach Öffentlichkeit anfühlt. Und doch sind diese Mitteilungen und Chats zu mächtigen Werkzeugen auch der öffentlichen Kommunikation geworden. In ihnen werden Botschaften und Links weitergetragen wie ein Erkältungsvirus in der Schnupfenzeit.

 

Material 2: Grafiken aus der Studie der Bundesnetzagentur zur Nutzung von OTT-Kommunikationsdiensten in Deutschland von 2020

Mit steigender Verbreitung des Internets und von Smartphones haben sich im Laufe der vergangenen Jahre zunehmend neue Möglichkeiten und Wege der Kommunikation etabliert. Im Zentrum dieser Entwicklung stehen insbesondere Messaging- und Internettelefoniedienste, die im Gegensatz zu klassischen Telekommunikationsdiensten wie Telefonie oder SMS über das Internet, und damit „over-the-top“ (OTT) erbracht werden. Sie werden daher auch als OTT-Kommunikationsdienste bezeichnet.

 

Alternative Aufgabenstellung:

Auf Basis des Materials ist ebenso ein informierender Beitrag denkbar, die Themenstellung könnte lauten:

Informieren Sie in einem kurzen mündlichen Beitrag darüber, wie sich unser Kommunikationsverhalten durch Messengerdienste verändert. Stellen Sie dabei auch Chancen und Gefahren dieser Dienste vor.