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Deutschabitur

Allgemeine Erläuterungen zum Abitur Deutsch ab 2026

Das Abitur im Fach Deutsch ab dem Prüfungsjahr 2026 ist ein Ergebnis aus zwei großen Entwicklungslinien: dem neuen neunjährigen Gymnasium mit dem LehrplanPLUS und dem ländergemeinsamen Konvergenzprozess. Für das Fach Deutsch ergeben sich durch die beiden Entwicklungsprozesse verschiedene Änderungen bei der Gestaltung des Abiturs, während die zentralen und bewährten Komponenten des schriftlichen Abiturs erhalten bleiben. Die unten beschriebenen Entwicklungen bilden sich in der neuen Struktur des schriftlichen Deutschabiturs ab 2026 ab.

Struktur der Abiturprüfung Deutsch ab 2026

Der strukturell deutlich sichtbarste Unterschied zum G8 ist die Möglichkeit, im Fach Deutsch die Abiturprüfung entweder schriftlich oder in Form des Kolloquiums abzulegen. Beide Prüfungen wie auch der darauf vorbereitende Unterricht werden auf erhöhtem Anforderungsniveau gestaltet. Alle Schülerinnen und Schüler haben in der gesamten Profil- und Leistungsstufe (PuLSt) vier Pflichtstunden Unterricht im Fach Deutsch.
Der LehrplanPLUS wurde in den Jgst. 12/13 auf den Konvergenzprozess (s. u.) abgestimmt und in Teilen so flexibel gestaltet, um auch weitere Entwicklungen aufnehmen zu können.

Seit 2012 gibt es für das Fach Deutsch die Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife. In der Weiterentwicklung wird an einem ländergemeinsamen Aufgabenpool für die schriftliche Abiturprüfung gearbeitet, durch den sich die Länder einer immer stärkeren Vergleichbarkeit nähern. Seit 2018 gibt es Abituraufgaben, die von mehreren Ländern am gemeinsamen Prüfungstermin genutzt werden können. Im Auftrag der KMK wurden seitdem die Verbindlichkeiten für die Länder erhöht und die gemeinsamen Grundlagen für diese Abituraufgaben weiterentwickelt. So besteht inzwischen die Vorgabe, 50% der Aufgaben jedes Jahrgangs aus dem Pool der ländergemeinsamen Aufgaben zu entnehmen bei gleichzeitiger Verpflichtung, diese Aufgaben mit ihren Lösungshinweisen unverändert zu übernehmen. Für Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau gilt der KMK-Beschluss (2023), insgesamt vier Aufgaben in der Abiturprüfung anzubieten.
Um diese Rahmenbedingungen inhaltlich erfüllen zu können, wird weiterhin im ländergemeinsamen Konvergenzprozess an entsprechenden Umsetzungsmöglichkeiten gearbeitet, wie beispielsweise der Vereinbarung von Themenfeldern oder ländergemeinsamen Lektüren.

Wie bereits im G8 erfolgen Unterricht, Leistungserhebungen und Abschlussprüfungen im Fach Deutsch ausschließlich auf erhöhtem Anforderungsniveau und auch die in den Bildungsstandards definierten Schreibformate sowie die Aufgabenoperatoren ändern sich nicht. Die Art der Aufgabenstellungen bleibt im Wesentlichen ebenfalls erhalten. Die Dauer der schriftlichen Abiturprüfung beträgt weiterhin 315 Minuten.

Die wichtigste Neuerung besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden können, ob sie die Abiturprüfung im Fach Deutsch schriftlich oder in einem  Kolloquium absolvieren. Im schriftlichen Abitur werden ab 2026 gemäß KMK-Beschluss nur noch vier Aufgaben angeboten werden, von denen eine durch den Prüfling ausgewählt und bearbeitet wird. Dabei gibt es in einzelnen Aufgaben Bezüge zu ländergemeinsamen Themenfeldern bzw. Lektüren, die rechtzeitig vor Beginn der Profil- und Leistungsstufe bekannt gegeben werden. Dieses mündliche Prüfungsformat findet nach den gleichen Rahmenbedingungen statt wie in (den meisten) anderen Fächern: Nach einer halbstündigen Vorberei-tungszeit hält der Prüfling ein Referat über einen vorher gewählten Themenbereich mit einem sich anschließenden Gespräch, woraufhin im zweiten Prüfungsteil die Lerninhalte aus zwei weiteren Ausbildungsabschnitte („Halbjahre“) geprüft werden. Die Dauer der Prüfung beträgt insgesamt 30 Minuten.

Die Prüfungsinhalte und dafür notwendigen Kompetenzen ergeben sich aus dem LehrplanPLUS 12/13, den KMS zu ländergemeinsamen Themenfeldern und Lektüren sowie den vom Prüfungsausschuss benannten Themenbereichen für die Kolloquiumsprüfung..

Den Prüflingen wird so für beide Prüfungsvarianten eine verlässliche Vorbereitung ermöglicht, während gleichzeitig das hohe Niveau der Abiturprüfung im Fach Deutsch gewahrt bleibt. Darüber hinaus wird für die Abiturientinnen und Abiturienten aller Bundesländer eine gerechtere Chancensituation mit Blick auf die Studienzulassung oder den Berufsbeginn geschaffen.